Historie

Die Obstbaumnutzung fand ihren Ursprung im Orient und gelangte von dort nach Griechenland, wo die Kunst des Obstzüchtens kultiviert wurde. Kein Geringerer als der griechische Gelehrte Hippokrates (um 400 v. Chr.) soll die Fertigkeit des Pfropfens „erfunden“ haben. Die Römer brachten dann schließlich den Obstanbau von Italien auch in die klimatisch begünstigte Südeifel. Schon 200 v. Chr. kannte man in der Eifel sechs Birnen- und sieben Apfelsorten.

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Seit dem 14. Jhd. ist Obst auch Handelsware. Im Mittelalter erlangte der Obstanbau durch die Klöster eine erste Blüte und wurde der klosternahen Bevölkerung vermittelt. Die Jesuiten, die 1560 nach Trier kamen, förderten den Obstanbau auch außerhalb der Klöster. Für die Pächter bestand die Auflage, Obstbäume zu pflanzen und zu pflegen. Angebaut wurden in der Eifel überwiegend Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Süß- und Sauerkirschen sowie Nüsse.

Auch in der Zeit der linksrheinischen französischen Besatzung von 1794-1814 spielte der Obstbau eine wichtige Rolle. In nur drei Jahren wurden in dieser Zeit 400.000 Obstbäume im Rhein-Mosel-Departement gepflanzt. Die Landwirte wurden unterrichtet, „Cidre“ herzustellen. Die anschließende preußische Verwaltung setzte diese Tradition fort.

Bereits in den 1930er Jahren wurden die ersten Obstbaumrodungen aus Rationalisierungsgründen durchgeführt. 1938 gab es in den Kreisen Bitburg und Prüm fast 500.000 Hochstammobstbäume. Nach dem 2. Weltkrieg kam es zu einer kurzen Renaissance des Streuobstanbaues, bis durch den allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung in den fünfziger Jahren der Selbstversorger-Obstbau sukzessive zum Erliegen kam. Somit gingen auch die Streuobstbestände in den Kreisen Bitburg und Prüm auf etwa 320.000 Hochstammobstbäume im Jahr 1965 zurück.

Bis zum Jahr 1974 wurden gar staatliche Prämien für das Roden der Obstbäume gezahlt. Zehn Jahre später setzte ein Umdenken ein und in Flurbereinigungsverfahren wurden wieder neue Bäume gepflanzt. Seit den 1970er Jahren wurden keine Statistiken mehr über den Obstbaumbestand in der Eifel geführt.