Der Erhaltungs- und Pflegeschnitt wird bei im Ertrag stehenden Obstbäumen durchgeführt, je nach Obstart und -sorte ab dem zehnten Standjahr.
Ziele:
- Erhalt des Kronengerüstes, damit Äste durch Überhang nicht abbrechen. Abgetragene Astpartien werden auf jüngere Äste zurückgeschnitten, der Baum wird kontinuierlich verjüngt.
- Erhalt der Vitalität, kontinuierliche Fruchtholzerneuerung und Vermeidung von Alternanz, dem Wechsel zwischen Überbehang von Früchten und Ausfalljahr.
- Auslichtung durch Entfernen von zu dicht stehende, sich berührenden, kahlen und abgestorbenen Zweigen.
- Lichte Kronen trocknen schnell ab und reduzieren so den Krankheitsbefall.
- Entfernen von Wasserschossen, wobei einzelne Triebe bei guter Lage belassen werden sollten.Zeitpunkt:
- Einmal pro Jahr, November bis April (in der Winterruhe, am besten kurz vor Vegetationsbeginn).
- Nicht bei Temperaturen unter -5°C.
- Bei trockener Witterung, um Pilzinfektionen an den Schnittstellen zu vermeiden.
- Kirschen können gut im August nach oder zur Ernte geschnitten werden.
- Jedes Jahr wenig schneiden, hält den Baum im Gleichgewicht.
- Schnitt im Winter fördert, Schnitt im Sommer bremst das Wachstum.
Praxistipp:Jürgen Schmidt, DLR Rheinpfalz: „Eine alte Schnittregel besagt: Den Obstbaum so schneiden, dass man einen Hut durchwerfen kann“.